Larabanga – Tamale – Nkwanta – Wli Akosombo  Accra

Unsere erste Station auf unserer Reise durch das restliche Ghana war Tamale. Dort verbrachten wir eine Nacht, bevor es am nächsten Tag weiter in die Voltaregion ging. Von Tamale aus führte uns unser Weg nach Nkwanta, wo wir eine Nacht im Kyabobo-Nationalpark verbrachten. Anschließend reisten wir weiter nach Wli, einem kleinen Ort nahe der Grenze zu Togo, wo wir drei wunderschöne Tage verbrachten. Von Wli aus ging es in die Nähe von Akosombo am Voltasee. Nach einer Nacht in einem Resort direkt am See erreichten wir schließlich Accra.

Unsere Hauptfortbewegungsmittel während dieser ersten Reisewoche waren die sogenannten „Trotros“ – Minibusse, die für mittlere bis lange Distanzen genutzt werden und in fast allen größeren Städten verfügbar sind. Um mit einem Trotro zu reisen, muss man sich an der entsprechenden Station einfinden und bei den Verantwortlichen nachfragen, ob ein passendes Trotro fährt. Oftmals muss man dann warten, bis alle Plätze besetzt sind – was auch mal zwei bis drei Stunden dauern kann. Trotzdessen sind Trotros eine sehr günstige Option, auch wenn wir für unser Gepäck oft einen Aufpreis oder einen zusätzlichen Sitzplatz zahlen mussten. Der Zustand der Busse variierte stark, nicht selten sitzt man zusammengequetscht in den kleinen Fahrzeugen. Anschnallgurte oder funktionierende Tachos waren dabei eine Seltenheit. Trotzdem kamen wir immer sicher an unseren Zielorten an, auch wenn wir uns an die regelmäßigen Stopps zum Ein- und Ausladen von verschiedenen Waren erst gewöhnen mussten.

Tamale

In Tamale übernachteten wir in der charmanten und preiswerten „Little Africa Lodge“. Zum Abendessen lud uns Akeem ein letztes Mal ein, eines seiner Lieblingsgerichte zu probieren: „Wassa Wassa“, ein traditionelles ghanaisches Gericht aus gemahlener Yamwurzel. Es war ein schöner Abschiedsabend, bei dem uns Akeem zudem Abschiedsgeschenke und Urkunden für unsere Arbeit im Projekt überreichte. Am nächsten Morgen ging es mit dem Trotro weiter nach Nkwanta.

Nkwanta

Nach einer wirklich ereignisreichen und anstrengenden Fahrt, bei der wir dreimal aus verschiedenen Gründen das Trotro wechseln mussten, erreichten wir Nkwanta erst im Dunkeln. Wir übernachteten im Gästehaus des Kyabobo-Nationalparks und wanderten am nächsten Morgen auf einen der „Breast Mountains“– genauer gesagt, auf die linke Brust. Die etwa dreistündige Wanderung war traumhaft und wir wurden mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Voltaregion und Teile Togos belohnt. Direkt nach der Wanderung fuhren wir allerdings schon weiter, um nicht erneut im Dunkeln anzukommen.

Wli

In Wli verbrachten wir drei Tage in der „Waterfall Lodge“, die von zwei Deutschen geführt wird. Während unseres Aufenthalts unternahmen wir eine Wanderung zu den Wli-Wasserfällen, den höchsten Wasserfällen Westafrikas. Die Lodge selbst war idyllisch gelegen, und der ruhige Garten lud zum Entspannen ein.

Außerdem besuchten wir eine Kaffeeplantage im nahegelegenen Leklebi, wo vor allem Frauen Kaffee anbauen, den sie an eine Rösterei in Accra verkaufen. Betty, eine der Farmerinnen, zeigte uns stolz die beeindruckenden Plantagen.

Akosombo

Da uns die Fahrt von Wli nach Accra an einem Tag zu stressig erschien, legten wir eine Übernachtung im „Adi Lake Resort“ in Akosombo ein. Dort genossen wir die ruhige Atmosphäre am Wasser, bevor wir am nächsten Morgen weiter nach Accra fuhren. Auf dieser Fahrt wurden wir zum ersten Mal in Ghana von der Polizei kontrolliert, die uns darauf hinwies, dass unsere Visa abgelaufen waren. Dass uns das noch einige Nerven und Zeit auf verschiedenen Behörden kosten würde, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht – dazu mehr im nächsten Bericht.

Alles in allem haben wir die Woche in der Voltaregion sehr genossen. Obwohl wir viel Zeit im Trotro verbrachten, genossen wir es, die abwechslungsreichen Landschaften zu sehen. Die Voltaregion ist im Vergleich zum Norden deutlich grüner und hügeliger. Trotz der teilweise schwierigen Erreichbarkeit einiger Orte würden wir einen Besuch dort auf jeden Fall empfehlen.

Accra

In Accra übernachteten wir zwei Nächte im „Somewhere Nice Hostel“ – und das Hostel mit Pool und leckerem Essen ist wirklich nice! Am Freitag besuchten wir die Kaffeerösterei, die die Kaffeebohnen der Kaffeeplantagen verarbeitet, die wir zuvor in Leklebi besucht hatten. Mr. George, der Röstmeister, erklärte uns ausführlich den gesamten Röstprozess. Wir hatten sogar die Gelegenheit, bei einer Röstung dabei zu sein und einen Teil des frisch gerösteten Kaffees zu kaufen.

Den Rest des Tages verbrachten wir zunächst am Flughafen und anschließend beim „Immigration Service“, um unseren Aufenthalt in Ghana zu verlängern. Leider wussten wir im Vorfeld nicht, dass dies nach 30 oder 60 Tagen notwendig ist. Da uns jedoch nur angeboten wurde, unsere Reisepässe für 14 Tage abzugeben – was wir nicht wollten – ging es zunächst ohne gültigen Aufenthaltsstempel weiter. Am Samstagmorgen besuchten wir den „Green Butterfly Market“, einen empfehlenswerten Kunst- und Handwerksmarkt. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Cape Coast – aber dazu mehr in der nächsten Woche.