Cape Coast – Cape3Points
Cape Coast
Nach einer etwa dreistündigen Autofahrt über holprige Straßen kamen wir mittags im „Baobab House“ an. Da die Hauptstraße zwischen Accra und Cape Coast momentan neu gebaut wird, verlängert sich die Fahrzeit aktuell etwas. Das Baobab House ist ein Gästehaus, das zu einem beeindruckenden Projekt gehört: Die „Baobab Foundation“ betreibt in der Nähe von Cape Coast eine Schule, eine Farm und viele weitere Initiativen. Wer sich dafür interessiert, kann auf ihrer Website mehr erfahren. Uns hat das Projekt und das Gästehaus selbst sehr beeindruckt.
In Cape Coast verbrachten wir vier Tage. Am ersten Tag besuchten wir das „Cape Castle“, eine ehemalige Burg, die während des transatlantischen Sklavenhandels genutzt wurde. Während der etwa eineinhalbstündigen Führung machte sich in uns ein Gefühl der Beklommenheit breit, da die grausamen Ereignisse, die an diesem Ort stattfanden, sehr eindrücklich geschildert wurden. Wir finden es dennoch wichtig, diese Vergangenheit nicht zu vergessen und sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Der zweite Tag in Cape Coast führte uns ins Büro des „Immigration Service“, denn wie bereits im letzten Wochenbericht erwähnt, hatten wir kleinere Probleme mit unseren Pässen. Bei der Einreise nach Ghana erhält man einen Stempel, der unabhängig von der Länge des beantragten Visums angibt, wie lange man bleiben darf – normalerweise 30 Tage für europäische Touristen. Diese Frist kann problemlos auf bis zu 90 Tage verlängert werden, wenn man rechtzeitig ein „Immigration Office“ aufsucht. Da wir das aber leider nicht wussten, hatten wir die Frist überschritten und wurden bei einer Kontrolle in der Voltaregion darauf aufmerksam gemacht. Nachdem wir in Accra keine Lösung finden konnten, versuchten wir unser Glück in Cape Coast. Mit der Unterstützung eines Freundes von Akeem, der uns zu dem Termin begleitete, konnten wir das Problem nach einiger Wartezeit und einer kleinen Strafe für den „Overstay“ lösen.
Am letzten Tag in Cape Coast besuchten wir den „Kakum Nationalpark“ und das „Elmina Castle“. Im Nationalpark liefen wir den „Canopy Walkway“, einen spektakulären Pfad über Hängebrücken, der bis zu 40 Meter über dem Waldboden durch die Baumkronen führt. Es war faszinierend, den Regenwald aus dieser Perspektive zu erleben, auch wenn die Höhe ein wenig beängstigend war.
Das „Elmina Castle“ ist eine weitere Festung aus der Kolonialzeit. Auch dort nahmen wir an einer informativen Führung teil, die uns einen weiteren Einblick in die Geschichte der Region gab.
Zusätzlich führte uns Akeems Freund Ken durch Cape Coast und Elmina. Ken, der im „Department for Children“ arbeitet, erklärte uns dabei einige weiterführende Hintergründe zu Problemen der Region, wie etwa Kinderheiraten, fehlende Schulbildung und den Mangel an Hygieneprodukten für Mädchen und Frauen.
Cape3Points
Von Cape Coast ging es weiter zum „Escape3Points Resort“ in der Nähe von Axim. Das „Eco Village“ legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, verwendet natürliche und umweltfreundliche Materialien, recycelt viel und baut eigenes Obst und Gemüse an. Das Resort liegt direkt am Meer und dort genossen wir fünf tolle Tage.
Während unseres Aufenthalts nutzten wir die Zeit zum Surfen, genossen den Strand und das Essen. Zudem trafen wir zwei sehr nette Franzosen, die auf einer Reise entlang der westafrikanischen Küste unterwegs sind.
Ein Highlight war hier der nahegelegene Cape3Points. Cape3Points ist der Landpunkt der Erde, der dem Erdmittelpunkt am nächsten liegt und laut eines netten Familienvaters aus Accra, den wir ebenfalls im Resort kennenlernten, außerdem der einzige Ort in Ghana, an dem die Sonne im Meer untergeht. Wir besuchten Cape3Points zweimal und genossen jedes Mal die atemberaubende Aussicht.